A Legend is Born: Der Anhang zu Kapitel 2

Saviour Machine - Behold a Pale Horse Wenn es Alben gibt, zu denen Singleauskopplungen eigentlich undenkbar scheinen, zählen die CDs aus Saviour Machines Legend-Reihe dazu. Trotzdem wurde 1998 fast zeitgleich mit dem Erscheinen von Legend Part II diese Maxisingle mit dem Titel Behold a Pale Horse herausgebracht.

Der Hauptgrund dafür war das Stück "New World Order", das nicht mehr aufs Album gepasst hat und stattdessen hier nun exklusiv als vierter Track ("The Missing Piece") erscheint. Die drei Stücke davor sind mehr oder minder abgewandelte Versionen von "Behold a Pale Horse", einem der einprägsamsten Stücke von Legend Part II. Ein positiver Nebeneffekt des Erscheinens dieser Single war der, dass "Behold a Pale Horse" unter Szene-DJs bald als Geheimtipp galt und auch auf dem einen oder anderen CD-Sampler Platz fand, was natürlich zur Popularität der Band beitrug.

Der "Conceptual Mix" von "Behold a Pale Horse" gleicht beinahe komplett der Albumversion, lediglich Anfang und Schluss sind leicht modifiziert worden, da das Stück auf dem Album in einem Kontext ineinander übergehender Stücke erscheint. Der zweite Track heißt treffenderweise "The Ego Mix", denn es handelt sich um ein Remix von Bruno Kramm / Das Ich. Die Unterschiede zur ersten Version sind nicht gewaltig; das Remix kommt etwas elektronischer und aufgelockerter daher - die E-Gitarren sind durch verschiedene Keyboard-Klangkulissen ersetzt worden, Gesang und Percussions sind nicht modifiziert worden. Bedeutend verändert wurde die Stimmung des Stücks nicht. Beim darauf folgenden "Classical Mix" sind die einzigen Instrumente Klavier und ein paar Keyboards, wodurch besonders Eric Claytons Gesangsparts mehr als sonst zur Geltung kommen. Die neuen Klavierparts wurden zwar natürlicherweise von Nathan van Hala eingespielt, aber so gefühlvoll zart wie z. B. "American Babylon" darf man sich den Klang nicht vorstellen; vielmehr spielt van Hala hier fast stakkatomäßig die Sechtzehntelnoten durch, um den gesanglich vorgegebenen strengen Rhythmus mitzuhalten. Eine Neuaufnahme des Gesangs für diese Version wäre hier vielleicht sinnvoller gewesen... Der "Classical Mix" hat sich trotzdem inzwischen zu einem Lieblingstrack der Fans hochgemausert und wurde später z. B. auch auf der Best-Of-CD Synopsis wiederverwertet.

Doch nun zum exklusiven Track "New World Order": Er gehört eindeutig zu den komplexer arrangierten Stücken, wie man sie von Legend Part II ja bereits gewohnt ist. Ein wenig schade ist es, dass das Stück nicht mehr auf das Album selber gepasst hat, wäre es im dafür vorgesehenen Kontext (direkt nach "The Covenant") sicherlich besser aufgehoben als am Ende einer Maxisingle. Die Instrumentierung ist, wie eigentlich auf dem ganzen Album, sehr keyboardlastig, die Stimmen (Eric Clayton und der Würzburger Chor Ensemble Cantabile) sind vielschichtig, der Rhythmus schreitet teilweise sehr martialisch voran. Der Track gefällt mir gut, und klingt nach dem, was er ist: Eine kleine, verlorengegangene Szene aus Legend Part II.

Insgesamt ist diese kleine CD wohl kein unbedingtes Muss, für Fans der Band oder der Trilogie jedoch eine äußerst sinnvolle Ergänzung zu Legend Part II, vor allem natürlich wegen dem "Missing Piece".

Patrick Maiwald, 26. 05. 2005

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