Auf den ersten Blick ein einziges, buntes Chaos.

Auf den zweiten Blick entdeckt man dann erste Möglichkeiten der Gliederung: Eine deutliche Dreiteilung beherrscht das Bild, und jedes der drei Teile enthält genau zwölf Gesichter.

Augen-blicke des Friedens

Drei und Zwölf - symbolische Zahlen sind es.
Zahlen, die in der Bibel gefüllte Zahlen sind.
Die Zahl der Dreieinigkeit etwa.
Die Zwölfzahl der Stämme Israels.
Zwölf Jünger.
Drei Tage, die Jesus im Grab blieb.
Und viele weitere Stellen.

Die deutliche Dreiteilung: Sie nimmt eine Technik des Mittelalters auf, das sogenannte Trytichon (= Altar mit drei Teilen wobei die beiden äußeren Flügel zugeklappt werden können). Alle drei Teile gehören zusammen und ergeben erst zusammen ein Ganzes.
Ein Bild für die Einheit der Christenheit wollte er zeichnen, hat El Loko immer wieder betont.

Und diese drei Teile bestehen dann wieder aus mehreren Einzelbildern. Dabei fällt bei genauer Betrachtung auf, daß jedes Gesicht ein unverwechselbar einzelnes Gesicht ist. Gezeichnet von verschiedensten Zeichen, Zeichen der Gewalt ebenso wie Zeichen der Liebe.

Die Menschheit also, die in der Gemeinde zusammenkommt - sie besteht aus einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Individuen.

Zusammengehalten und zentriert wird das gesamte Bild allerdings durch ein Kreuz, das von der linken unteren bis in die rechte obere Ecke reicht. In blau ist es gemalt, blau, der Farbe des Lebens in der afrikanischen Kultur.
Das Kreuz also als Zeichen des Lebens.
Das Kreuz als Zeichen in dem unterschiedlichste Menschen zusammen kommen.

Und im Zentrum des Kreuzes eine Friedenstaube, die darauf verweist, daß das Kreuz ein Zeichen des Friedens ist und dasß es kein Leben ohne Frieden gibt.

Daß dieser Friede freilich immer wieder gefährdet ist, deutet die Schlage an, die sich etwas oberhalb der Friedenstaube um den Stamm des Kreuzes windet.

Hier sind wir gefragt den Frieden, den Gott anbietet, anzunehmen und weiter zu geben.

Heiko Ehrhardt, 26.12.02