Aus deinem Aug,
es ist das Tor zur Seel,
so sagt man.
Entspringt ein Rinnsaal,
Quell salzgen Wassers,
wie Tau auf einer Ros.
Zu fallen ewig,
dem Schicksal entgegen,
im Boden zu versinken.
Dies schaurig Schauspiel,
Ausbruch der Gefühle,
reißender Strom.

Ich versuche die Träne einzufangen, sie zu halten,
begreifen.

Zart spür ich die Berührung,
Sehe sie in meiner Hand,
einem trauernd Tropfen Blute gleich.
Doch verweilen will sie mir nicht,
zwingt sich durch meine töricht Griff,
versiegt in der Unendlichkeit.
So laß ich sie fliegen,
frei einem Vogel gleich,
einem letzten Augenblick,
dann schwindet sie im gleißend Licht der Sonn.

iVerdeM, 2000